Überblick: Welche Plattform-Typen gibt es?
Unterschiedliche Plattform-Typen unterscheiden sich in ihrem Zweck und besitzen verschiedene Eigenschaften, sowie Qualitäten. Als Anbieter oder Nachfrager muss ein Bewusstsein geschaffen werden, wofür die Plattform genutzt werden soll. Grundsätzlich wird zwischen Transaktions- und Innovationsplattformen unterschieden.
Innovationsplattformen ermöglichen es externen Entwicklern, Inhalte zur bestehenden Plattform hinzuzufügen und Anwendungen weiterzuentwickeln. Technologie-Entwicklungsplattformen zählen als Innovationsplattform. Sie bieten eine Umgebung für Entwickler zur Produktion von Apps. Beispiele sind SAP Cloud, Apple und Android.
Die Plattform als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage
Transaktionsplattformen fungieren als Vermittler zwischen zwei Marktseiten und erlaubt einen direkten Austausch. Diese Plattformen unterscheiden sich im Wesentlichen von dem Objekt, welches vermittelt wird. Am häufigsten werden so genannten Marktplätze verwendet.
- Marktplätze, bzw. Verkaufsplattformen, dienen einem direkten Austausch von Produkten und Dienstleistungen. Beispiele sind Zalando, Amazon und Willhaben. Sie unterstützen Unternehmen den Absatz ihrer Produkte zu optimieren und helfen dabei Kundschaft digital zu erreichen. Über Verkaufsplattformen können Angebote automatisiert verkauft werden - der Kaufabschluss findet über die Plattform statt.
- Vermittlungsplattformen sind Kanäle, über die Unternehmen mithilfe spezieller Suchfilter gefunden und potenzielle Kundschaft erreicht werden kann. Sie ermöglichen es den Erstkontakt zwischen Interessenten und Anbietern herzustellen. Zudem können meist individualisierte Angebote über die Plattform übermittelt werden. Im Vergleich zu reinen Verzeichnissen kann die Kontaktaufnahme, die Angebotsübermittlung oder die Leistungsbuchung über die Plattform stattfinden. Außerdem kommen abgestimmte Suchalgorithmen zur Anwendung.
Der vorliegende Plattform-Checker zielt im Wesentlichen auf Verkaufs- und Vermittlungsplattformen ab, da diese den Verkauf einer Ware oder Dienstleistung auf direktem Wege ermöglichen. Zusätzlich dazu wurden noch eigene Webshops als Distributionsmöglichkeit angeführt – wobei Webshops streng genommen keine Plattformen sind.
Neben den Marktplätzen gibt es noch weitere Transaktionsplattformen:
Plattformen zur Güterteilung ermöglichen die Bereitstellung einer physischen Infrastruktur. Beispiele sind Uber und Airbnb.
Plattformen für Kundenerfahrung fördern den Austausch von Erfahrungswerten und Bewertungen Beispiele sind Trip Advisor und Yelp.
Finanztransaktionsplattformen unterstützen den Transfer von digitalen Finanzaktionen und Zahlungen. Beispiele sind Revolut, Paypal und N26.
Soziale Medien fördern die soziale Interaktion von Einzelpersonen und Gruppen durch den Austausch von Inhalten. Beispiele sind Facebook, Instagram und Twitter.
Weitere Unterscheidungsmerkmale von Plattformen:
- Umsatzmodell (Werbung, Kommissionen, Lizenz, Transaktionen, Mitgliedschaft, frei, etc.)
- Zielgruppen (B2B, B2C, P2P)
- Reichweite (regional, national, international)
- Branchen (Landwirtschaft, Handel, Tourismus, Finanz und Investitionen, Logistik, etc.)
- Zugang (offen oder geschlossen)