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Tipps zur Selbsthilfe
Tipps zur Selbsthilfe

Wertvolle Tipps zur Selbsthilfe – der Erste-Hilfe-Kasten der Fachgruppe Wien Personenberatung und Personenbetreuung

Die anhaltenden weltweiten Belastungen durch Kriege und Krisen haben viele Personen in eine schwierige Lage gebracht. Die ständige Unsicherheit und die damit verbundenen Herausforderungen können zu einem erheblichen Stress und emotionalen Belastungen führen. In solchen Zeiten ist es wichtig, auf sich selbst zu achten und sich selbst zu helfen, um die eigene mentale und physische Gesundheit zu erhalten. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Tipps zur Selbsthilfe geben, um mit aktuellen Belastungen besser umgehen zu können.

Bevor der Druck zu viel für Sie oder für Ihre Mitmenschen wird, raten wir Ihnen die Möglichkeit der professionellen Unterstützung durch unsere ExpertInnen der Lebens- und Sozialberatung sowie Personenbetreuung zu suchen. Sie bieten wertvolle Unterstützungsleistungen für alle Lebenslagen.

Tipps

Aktuelle Themen aus aller Welt und die damit entstandenen Krise fesseln oft unsere gesamte Aufmerksamkeit. Daher kann es hilfreich sein, den eigenen Medienkonsum zu überdenken. Finden Sie heraus, ab wann bestimmte Bilder und Schilderungen zu viel und belastend für Sie sind. Handfeste Tätigkeiten lenken für eine gewisse Zeit vom Grübeln ab. Dabei ist es gleichwertig, ob Sie kochen, backen, etwas basteln oder ein Bild malen. Einen Brief zu schreiben und körperliche Bewegung sind ebenso hilfreich, um auf andere Gedanken zu kommen.

Wenn Sie sich einsam oder alleingelassen fühlen, versuchen Sie bestehende Kontakte zu reaktivieren. Durchforsten Sie Ihr Adressbuch und treten Sie in Kontakt mit in Vergessenheit geratenen Bekannten. Sollten Sie bewusst mit jemandem außerhalb des Freundes- oder Familienkreises sprechen möchten, so können Sie sich gerne an eine/n Lebens- und SozialberaterIn Ihres Vertrauens wenden.

Gehen Sie ins Freie, wenn Sie mobil sind. Manchmal genügt schon ein kurzer Spaziergang um den eigenen „Häuserblock" für ein beruhigendes Gefühl. Der freie Blick in den Himmel, Sonne und Natur vermitteln vielen Menschen ein Gefühl, dass das Leben weitergeht. Wer in der Wohnung bleiben muss, öffnet seine Wohnungsfenster und genießt bewusst die Sonnenstrahlen.

Probleme innerhalb einer Familie können durch persönliche Schwierigkeiten oder globale Krisen stärker belasten als sonst. Klären Sie für sich, welches Thema sofort geklärt werden muss und welches zeitlich verschoben werden kann. Hier hilft Ihnen vielleicht eine Beurteilung mittels Zahlen von eins bis zehn. Zehn bedeutet höchste Dringlichkeit.

Eine Tagesstruktur gibt allen Familienmitgliedern Orientierung und Halt. Organisieren Sie in Zusammenarbeit mit allen Betroffenen einen passenden Tagesablauf. Beginnend bei den gemeinsamen Essenszeiten und weiterführend zu den notwendigen Lernzeiten sowie Arbeitszeiten. Ebenso wichtig ist ausreichend Freizeit.

Selbst Superman und Supergirl können nicht rund um die Uhr aktiv sein. Jeder von uns benötigt täglich eine Auszeit (auch vom Familienleben). AlleinerzieherInnen könnten den Mittagsschlaf oder die Medienzeit des Kindes dafür nützen. Tanken Sie rechtzeitig Kraft und tun Sie sich täglich etwas Gutes, bevor Sie ohne Energie dastehen. Das nützt niemandem in der Familie und könnte Sie krank machen. 

Das „Zaubermittel“ gegen Angst ist, füreinander da zu sein, zuzuhören und miteinander über alle Sorgen zu sprechen. Kinder benötigen kindgerechte Informationen und das Gefühl mit ihren Ängsten und Sorgen ernst genommen zu werden. Zeigen Sie generell Interesse an den Aktivitäten Ihres Kindes im Internet. Stellen Sie offene Fragen darüber, wie Ihr Kind darüber denkt.

Zögern Sie nicht, sich rechtzeitig Unterstützung und Hilfe zu holen. Es sollte nicht erst gewartet werden, bis es beispielsweise zu Gewalt innerhalb der Familie gekommen ist. Unterstützung zu holen ist kein Versagen, sondern vielmehr ein Zeichen von Stärke und Vernunft. Holen Sie sich Hilfe bei unseren psychosozialen BeraterInnen, oder von anderen Beratungsstellen und Gewaltschutzzentren. Bei massiver Gewalt rufen Sie bitte den Polizei-Notruf, österreichweit unter Tel.: 133.

Jedes Paar besteht aus zwei eigenständigen, individuellen Menschen, mit unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen. Krisen wie beispielsweise die Corona Pandemie, schränken unsere Möglichkeiten diese zu befriedigen ein. Eine Kränkung kann präventiv durch ein klärendes Gespräch mit dem/r PartnerIn vermieden werden. Definieren Sie Ihre Bedürfnisse und erarbeiten Sie gemeinsam klar abgegrenzte Zeiten, die jede/r für sich alleine nutzen kann.

Wenn Ihre Gefühle von Überforderung, Wut und Aggression oder Gewalt gegenüber dem Partner/der Partnerin ausgelebt werden, wird es auch für die Beziehung gefährlich. Umso wichtiger ist, dass Sie mit Ihrem Problem nicht alleine bleiben. Holen Sie sich Hilfe bei unseren psychosozialen BeraterInnen, oder von anderen Beratungsstellen und Gewaltschutzzentren. Sind Kinder involviert, hilft auch die Kinder- und Jugendhilfe. Bei massiver Gewalt rufen Sie bitte den Polizei-Notruf, österreichweit unter Tel.: 133.

Es gibt eine Vielzahl an Lebens- und SozialberaterInnen, die Trauerberatung und -begleitung anbieten. Sie finden mehrere hundert davon auf unserer Seite „Psychosoziale Krisenintervention“, die Ihnen in einer Krisensituation gerne zur Seite stehen. Nutzen Sie diese Möglichkeit und sprechen Sie über Ihre Gefühle. Sich mitzuteilen tut oft sehr gut. Jeder Mensch trauert anders und verschieden lang, um einen Verlust zu verarbeiten. Trauer ist ein notwendiger Heilungsprozess für die Seele und sollte unbedingt zugelassen werden.


Die Texte wurden dankenswerterweise von Frau Martina Lemp und Herrn Sascha Hörstlhofer als Tipps während der Corona Pandemie erstellt und auf die aktuelle Lage adaptiert.