Plattform Personenbetreuung
Neun Forderungen für eine leistbare Betreuung in den eigenen vier Wänden.
Die Plattform Personenbetreuung ist der Zusammenschluss einer politisch unabhängigen Gemeinschaft, die aus einer Vielzahl von ExpertInnen rund um das Thema Betreuung besteht.
Wer sind die Mitglieder der Plattform?
Neben Vertreter:innen aus Senioren- und Pensionistenorganisationen sowie Angehörige von betreuten KlientInnen nehmen aktuell folgende Organisationen an der Plattform teil:
- Fachgruppen Wien und Niederösterreich Personenberatung und Personenbetreuung
- Hilfswerk Österreich
- Arbeiter Samariterbund Österreich
- Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen (ÖQZ-24)
- Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV)
- Österreichische Bundesinteressengemeinschaft der Agenturen zur Organisation für Personenbetreuung (ÖBAP)
- 24stunden Personenbetreuung (PB) GmbH
- UNJONG
Was ist unser Ziel?
Unser Ziel ist es, die Zukunft der Personenbetreuung – oft auch als „24-Stunden-Betreuung“ bezeichnet – aktiv zu gestalten und fortwährend abzusichern. Wir setzen uns dafür ein, dass faire und sichere Betreuungsangebote auch in Zukunft gewährleistet sind und dadurch die Betreuung in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden kann.
Unsere 9 Forderungen lauten
1 Förderung auf insgesamt 1.450 Euro erhöhen*
Erhöhung der Basisförderung von 800 Euro um zusätzliche Boni (siehe Punkt 2 und 3) – für faire Honorare und die Einbindung von Fachpflege.
2 Grundlagen für faire Honorare schaffen (Bonus)
Fairnessbonus von durchschnittlich 365 Euro als zusätzliche Förderung, wenn die Betroffenen Mindesthonorare an Betreuungskräfte zahlen (abhängig von den Pflegegeldstufen).
3 Begleitung durch Fachpflege fördern (Bonus)
Qualitätsbonus von durchschnittlich 285 Euro für die Einbindung von diplomierten Pflegefachkräften (abhängig von den Pflegegeldstufen) – für eine sichere und hochwertige Betreuung.
4 Vermittlungsagenturen zur Einbindung der Fachpflege verpflichten
Gesetzliche Pflicht für alle Agenturen, diplomierte Pflegefachkräfte in die Qualitätssicherung der 24-Stunden-Betreuung einzubinden (nach Einführung eines entsprechenden Fördersystems – siehe Qualitätsbonus, Punkt 3).
5 Qualitätszertifikat ÖQZ-24 weiter ausbauen
Weiterentwicklung des Qualitätszertifikats für Vermittlungsagenturen (2019). So wird sichergestellt, dass Fachpflege eingebunden wird und bestimmte Qualitätsstandards für Betroffene und Betreuungskräfte erfüllt werden.
6 Einkommensgrenze für Förderzugang anpassen
Anhebung der Einkommensgrenze von 2.500 Euro auf 3.500 Euro, da sie seit Einführung nie angepasst wurde. So wird verhindert, dass immer mehr Betroffene von der Förderung ausgeschlossen werden.
7 Wert der Förderung trotz Inflation erhalten
Jährliche Anpassung der Förderelemente (Bundes- und eventuell Landesförderungen, Fairnessbonus, Qualitätsbonus, Einkommensgrenzen), um steigenden Kosten entgegenzuwirken.
8 Unterstützung aus der Sozialhilfe neu ordnen
Einheitliche Regelung der Sozialhilfezuschüsse für die Kosten der 24-Stunden-Betreuung in den Bundesländern. Ziel ist, dass die Kosten auch bis zur Höhe einer stationären Unterbringung übernommen werden (bei gegebenen Voraussetzungen).
9 Betreuungskräfte aus Drittstaaten nicht weiter ausschließen
Möglichkeit für Betreuungskräfte aus Ländern außerhalb der EU (wie Serbien oder Bosnien), hierzulande ein Gewerbe anzumelden, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
*Wenn nachgewiesen wird, dass die festgelegten Boni für die Fachpflege (siehe Punkt 3) und Mindesthonorare für Betreuungskräfte (siehe Punkt 2) verwendet werden, beträgt die Gesamtförderung im Durchschnitt 1.450 Euro. Das setzt sich zusammen aus der aktuellen Basisförderung von 800 Euro plus einem durchschnittlichen Qualitätsbonus von 285 Euro und einem durchschnittlichen Fairnessbonus von 365 Euro.
Wieso gibt es diese Plattform?
Um die Zukunft der Personenbetreuung in Österreich zu sichern, ist die Umsetzung unserer Forderungen unerlässlich. Andernfalls droht eine weitere Abwanderung von Betreuungskräften ins Ausland, wo attraktivere Honorare warten. Dies würde nicht nur den Mangel an neuen BetreuerInnen verstärken, sondern auch zahlreiche Familien in eine nahezu ausweglose Situation bringen. Die Realität in Pflegeheimen zeigt bereits, dass aufgrund des Personalmangels nur wenige Plätze verfügbar sind, während die Wartelisten bei mobilen Diensten stetig wachsen.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass qualitativ hochwertige Betreuung in Österreich auch in Zukunft gewährleistet ist!
Nähere Informationen zur Plattform im Detail finden Sie in unserem Folder!
Folder herunterladenAktuelles
Das Pressegespräch vom 14.11.2024 können Sie unter ExpertInnen schlagen weitere Maßnahmen zur Absicherung der 24-Stunden-Betreuung vor nachhören.