Zeit für Wandel, Zeit für Fortschritt
Seit Donnerstag, 3. Dezember 2020, bin ich nun offiziell Head of Startup-Services der Wirtschaftskammer Österreich. Head of Startup-Services? Was bedeutet das nun genau? Nach einigen Jahren als Unternehmer mitten in der Szene (tatsächlich war mein erster Job bei whatchado, was gleichzeitig auch mein erstes Startup war. Mein unternehmerisches Dasein ist quasi in und aus der Szene heraus entstanden) war es entscheidend für mich, dass es sich um keine rein repräsentative Funktion handelt, sondern ich hier aus der Kammer heraus aktiv mitgestalte. Deshalb handelt es sich auch um keine ehrenamtliche Tätigkeit.
Sind Sie denn auch sicher?
Immer wieder kam die Frage auf, warum gerade ich in einer Institution wie der Wirtschaftskammer Österreich starten möchte – “sind Sie sicher?”. Dabei kam die Frage weniger aus dem Startupumfeld, als vielmehr über die WKO selbst, wo manche sichtlich überrascht waren von meiner Entscheidung. Warum also ein Unternehmer gefühltermaßen plötzlich einer öffentlichen Organisation beitreten wolle. Für mich war die Antwort umso klarer: Der Wechsel vom Unternehmer zum Policy Maker geht damit einher, die wirtschaftlichen und politischen Weichen für Startups in Österreich dauerhaft in richtige Bahnen mitgestalten zu können.
Der Stimme von Startups mehr Gewicht geben
Und wo sollte das geschehen, wenn nicht beim offiziellen Interessenvertreter auf wirtschaftlicher Ebene, der WKO? Damit wir ein echtes Ökosystem erhalten, in dem sich alle Stakeholder gegenseitig stützen und füreinander arbeiten statt gegeneinander. Die Ernsthaftigkeit, die dem Thema bei all meinen Gesprächen mit der WKO beigemessen wurde, hat mir deutlich gemacht, dass das Ziel keine nette PR-Story ist. Das Ziel ist, dass Startups auch hier in Österreich Stück für Stück zu gesamtwirtschaftlich relevanten Playern werden. Und das ihre Stimme deutlich mehr Gewicht erhält.
Was realisierbar ist, wird realisiert
Ich weiß, dass mit dieser Funktion Erwartungen auf mir lasten, speziell in Zeiten von Covid-19. Das Bewusstsein, dass Startups mit ihren regelmäßigen Mitgliedsbeiträgen auch meine Funktion querfinanzieren, erzeugt Druck auf meinen Schultern und spornt mich an, mir und allen anderen zu beweisen, dass diese Investition sich lohnt.
Ich bin selbst mit allen meinen Unternehmungen Beitragszahler und kenne die kritischen Mutmaßungen. Doch werde ich alles daran setzen, den Standort zu verbessern. Ich bin Realist: Nicht alles wird möglich sein, manche der vorgeschlagenen Maßnahmen werden länger Zeit in Anspruch nehmen als geplant – nichtsdestotrotz wird es ein Mit- und Füreinander sein, von dem wir schließlich alle profitieren.